Neue Bahnstadt Opladen
Die Geschichte der Neuen Bahnstadt Opladen
Das Gelände der Neuen Bahnstadt Opladen blickt auf eine über 100-jährige Geschichte als bedeutender Eisenbahnstandort zurück. Bereits 1903 nahm hier das Reichsbahnausbesserungswerk Opladen seinen Betrieb auf. Über Jahrzehnte hinweg wurden in den imposanten Werkshallen Lokomotiven, Waggons und später auch moderne Triebwagen instand gesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Deutsche Bundesbahn den Betrieb fort, das Werk wurde zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region.
Doch der Wandel in der Bahnindustrie und die Restrukturierungen der Deutschen Bahn brachten Veränderungen: 2003 wurde das Ausbesserungswerk endgültig geschlossen. Zurück blieb ein über 70 Hektar großes Areal mit beeindruckender Industriearchitektur und einer einzigartigen Geschichte.
Mit dem Projekt „Neue Bahnstadt Opladen“ startete ab 2013 die Umwandlung dieses Geländes. In enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Deutscher Bahn entsteht seither ein neues Quartier – modern und dennoch tief verwurzelt in seiner industriellen Vergangenheit. Historische Gebäude werden behutsam saniert und neu genutzt, während zeitgemäße Wohn- und Arbeitsräume, Grünflächen und Bildungsstandorte das Bild prägen.
Meine fotografische Dokumentation begleitet diesen spannenden Wandel seit den Anfängen – und hält fest, wie aus den einstigen Werkshallen ein Stadtteil wächst.
Damals befand sich das Projekt in der Planungsphase, nachdem die Deutsche Bahn das Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks in Opladen aufgegeben hatte. Hier einige zentrale Punkte zum Stand der Arbeiten und Planungen im Jahr 2008:
Projektbeginn: Nach der Schließung des Bahn-Ausbesserungswerks (2003) wurde das Areal für eine Neuentwicklung vorgesehen.
Städtebauliche Planungen: 2008 stand die Masterplanung im Mittelpunkt, die eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Bildung und Freizeit vorsah.
Gründung der nbso GmbH: Die Neue Bahnstadt Opladen GmbH wurde 2008 gegründet, um die Entwicklung des Geländes zu steuern.
Infrastrukturmaßnahmen: Erste Überlegungen zum Bau der neuen Bahnhofsbrücke als Verbindung zwischen Ost- und Westseite wurden diskutiert.
Bildungsstandort: Die Ansiedlung der Fachhochschule Köln (heute TH Köln) auf dem Gelände wurde erstmals konkret in den Planungen berücksichtigt.
Die eigentlichen Bauarbeiten begannen erst ab 2010, als die ersten Straßen und Gebäude errichtet wurden.
2009: Beginn der Abrissarbeiten und erste Planungen
Abriss des ehemaligen Ausbesserungswerks. Im August 2009 starteten die Abrissarbeiten auf dem 72 Hektar großen Gelände des ehemaligen Bahnwerks Opladen. Ziel war es, Platz für ein neues Quartier mit Wohn-, Gewerbe- und Bildungsnutzungen zu schaffen. Dabei sollten denkmalgeschützte Gebäude wie der Wasserturm erhalten bleiben.
2010: Integration in die Regionale 2010
Das Projekt wurde in die Regionale 2010 aufgenommen, ein Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Dies unterstrich die Bedeutung der Neuen Bahnstadt Opladen für die regionale Entwicklung.
2011: Städtebauliche Planungen und Infrastrukturmaßnahme Städtebauliche Entwicklung: Die Planungen konkretisierten sich hin zu einem neuen Stadtviertel mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit auf dem rund 70 Hektar großen Areal.
2013: Verlegung der Gütergleise und Infrastrukturverbesserungen
Planfeststellungsverfahren:Im Juli 2013 begann das Planfeststellungsverfahren für die Verlegung der Güterzugstrecke. Ziel war es, die städtebauliche Trennung der Stadtteile Opladen und Quettingen aufzuheben und die Flächen für die neue Bahnstadt nutzbar zu machen.
2014: Grünes Licht für den Campus Leverkusen
Finanzierungszusage für den Campus Leverkusen: Im Juni 2014 gab das Land Nordrhein-Westfalen die Finanzierungszusage für den Bau des Campus Leverkusen der Fachhochschule Köln (heute TH Köln) in der Neuen Bahnstadt Opladen. Dies stärkte den Bildungsstandort und trug zur Belebung des Quartiers bei.Diese Jahre waren geprägt von intensiven Planungen und ersten Umsetzungsschritten, die den Grundstein für die heutige Entwicklung der Neuen Bahnstadt Opladen legten.
2015: Abriss des Bahnhofsgebäudes und Infrastrukturmaßnahmen
Abriss des alten Bahnhofsgebäudes:Im Sommer 2015 wurde das 1965 errichtete Bahnhofsgebäude abgerissen, um Platz für die Verlegung der Gütergleisstrecke zu schaffen.
Eröffnung der Bahnhofsbrücke: Im Dezember 2015 wurde die Bahnhofsbrücke eröffnet, die eine wichtige Verbindung zwischen der Ost- und Westseite der Bahnstadt herstellt.
2016: Verlegung der Gütergleise
Inbetriebnahme der neuen Güterzugtrasse: Im Dezember 2016 wurde die zweigleisige Güterstrecke, die nun parallel zur Personenstrecke verläuft, in Betrieb genommen. Dies ermöglichte die städtebauliche Entwicklung der freiwerdenden Flächen.
Der Status 2017 bis 2020
2017–2020: Entwicklung der Westseite und Infrastrukturverbesserungen
Erschließung der Westseite:Die rund 12 Hektar große Westseite des Bahnhofareals wurde bis 2020 entwickelt, um die Verbindung zwischen der Altstadt Opladen und dem neuen Quartier auf der Ostseite herzustellen.
Neuer Busbahnhof:Im September 2020 wurde der neue Busbahnhof direkt am Bahnhof Opladen in Betrieb genommen, was die Verkehrsanbindung erheblich verbesserte.
2022: Eröffnung des Campus Leverkusen der TH Köln
Neuer Hochschulstandort:
Zum Wintersemester 2022/23 nahm die Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der TH Köln ihren Betrieb auf dem neuen Campus in der Bahnstadt auf. Der moderne Neubau bietet Platz für rund 800 Studierende und stellt eine bedeutende Bereicherung für den Bildungsstandort dar.
2023–2024: Weitere Entwicklungen und Ausblick
Wohnraum und Arbeitsplätze:In den neu geschaffenen Wohnquartieren leben bereits etwa 1.800 Menschen, und es werden noch weitere 800 Anwohnerinnen und Anwohner erwartet. Zudem sind mehr als 900 Arbeitsplätze entstanden, wodurch die Bahnstadt zu einem lebendigen Viertel mit Raum für Bildung, Innovation und Kreativität geworden ist.
Copyright 2025 Uli Barth
Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.
Verweigern
OK